GESTERN: 1989 BIS 1990
Jüngste Plattenbausiedlung in Cottbus / Nejmłodše platowe twarjenja w Chóśebuzu
1984 werden die ersten Wohnungen in der Gotthold-Schwela-Straße (Bogumił Šwjela) bezugsfertig. Die Freude der Mieter*innen ist groß, in eine Neubauwohnung mit Warmwasser und Fernheizung zu ziehen. Die Stadt lockt vor allem junge Fachkräfte aus allen Teilen der DDR an, die im Braunkohlentagebau oder im Textilkombinat gebraucht werden. Sie gründen dank eines sicheren Arbeitsplatzes und kostenloser Kindereinrichtungen Familien und sorgen für Nachwuchs.
Das Neubaugebiet Neu-Schmellwitz/Nowy-Chmjelow soll einmal bis zu 20.000 Einwohner beherbergen. Mit der politischen Wende von 1989/90 wird diese Planung gegenstandslos.
Auf Pfählen gebaut / Na palach twarjone
Neu-Schmellwitz wird mit großem technischen Aufwand größtenteils auf einer ehemaligen Moor- und Ackerlandschaft errichtet. Vergleichbar mit der Stadt Venedig, werden die Wohnhäuser auf Pfählen gebaut. Hunderte von Betonpfeilern (Ortbeton) werden durch die Torfschicht in die Erde getrieben, damit die Gebäude dauerhaft sicher stehen. Zum Absenken des Grundwasserspiegels wird ein Grabensystem angelegt, welches mit der Spree verbunden ist..
HEUTE: 1990 BIS 2022
Aufschwung, Rückbau und Stabilisierung /
Rozmach, wótryśe a stabilizacija
1989/90 führt die politische Wende dazu, dass Betriebe stillgelegt werden. Vor allem Jugendliche müssen auf der Suche nach Ausbildung und Arbeit die Stadt verlassen. Neu Schmellwitz verliert Einwohner*innen. Wohnblöcke werden an private Eigentümer verkauft und teilsaniert, um den Trend umzukehren.
1993/94, im Vorfeld der Bundesgartenschau erlebt Neu Schmellwitz/Nowy Chmjelow eine Verschönerung. Das Grabensystem wird in ein Naherholungsgebiet verwandelt. Spielplätze in den Innenhöfen erhalten ein neues Antlitz.
2008 wird der Wohnungsleerstand immer augenfälliger, ein Rückbau ist die einzige Alternative. Dies hat Auswirkungen auf den Einzelhandel, kleine Läden schließen.
Aktuell ist die Einwohnerzahl stabil, der Anteil an Kindern und Jugendlichen steigt, auch dank der Neusiedler aus anderen Ländern. Träger wie der Bürgerverein, das Stadtteilmanagement und das Offene Netzwerk Neu-Schmellwitz bemühen sich mit verschiedenen Veranstaltungen und Projekten wie Familien- und Hoffesten oder den Open-Air-Kinonächten darum, die Attraktivität des Wohngebiets zu erhöhen.
Im aktuellen Flächennutzungsplan wird weiterem, individuellem Wohnraum Platz geboten. Wird unser Schmellwitz auch vom künftigen Cottbuser Ostsee und dem Strukturstärkungsgesetz profitieren
Download der Tafeln als PDF-Datei
Unsere Tafeln zum Geschichtsprojekt
Unser Tafeln sind auf Alu-Verbundplatten in A1 gedruckt und können gern auch für eine Ausstellung ausgeliehen werden. Bitte kontaktieren Sie uns einfach.
Quellen:
Text-Quelle: Stadtarchiv der Stadt Cottbus/Chóśebuz
Text: Michael Tietz, Norbert Mittelstädt („25 Jahre Neu-Schmellwitz“)
Fotos: Herr Groschke, Wolfgang Schliephake, Michael Tietz
Zeitungsartikel: Lausitzer Rundschau, Neues Deutschland
Inhaltliche Verantwortung
Bürgerverein e.V. Schmellwitz, Vorsitzender: Michael Tietz,
Zuschka 25, 03044 Cottbus/Chóśebuz, E-Mail: info@bv-schmellwitz.de
Layout & Gestaltung
Michael Tietz
Lektorat
Dr. Peter Schurmann/dr. Pětš Šurman